Gewaltige Felsklippen, ein bisschen Prähistorie und ein pittoresker Fischerort – Ein Tag auf der Presqu’île de Crozon

Die Presqu’île de Crozon gilt als besonders ursprünglich. Lange war die Halbinsel von den großen Handelswegen abgeschnitten. Heute ist sie Teil des Parc Naturel Régional d’Armorique.

Locronan

Wir beginnen unsere Tour in Locronan, einem Dörfchen, das vielen Filmbegeisterten unbewusst bekannt ist. Das mittelalterliche Örtchen ist häufig Kulisse für historische Filme. Wir nutzen das sonnige Wetter für einen erneuten Besuch – beim letzten Mal war der Himmel wolkenverhangen.

Cap de la Chèvre

Es geht weiter über Morgat zur Cap de la Chèvre. Hier ist deutlich spürbar, dass auf der Halbinsel von Crozon dank des Golfstroms besonders mildes Klima herrscht.

Pointe de Dinan

Das Chateau de Dinan liegt auf einer kleinen Landzunge mit schroffen Felsen. Das Chateau mit seinen Felsspalten gleicht tatsächlich einer natürlichen Kapelle.

Pointe de Pen-Hir

Weiter geht es zur Pointe de Pen-Hir, wo sechs Felsen vor der Landzunge liegen – der Tas de pois oder auf deutsch der Erbsenhaufen. Nach einer Wanderung an der Küste entlang erreichen wir den alignement mégalithique de Lagatjar. Obwohl der Alignement natürlich deutlich kleiner sind als in Carnac, sind wir überaus beeindruckt. 72 Menhire stehen hier in drei Reihen mitten zwischen den Häusern.

Camaret-sur-mer

Nach einer Runde durch den Hauptort der Halbinsel Crozon mit gleichem Namen, der uns aber außer seiner Kirche Saint Pierre nicht sonderlich gut gefiel, fahren wir nach Camaret-sur-mer.  Uns erwartet ein pittoresker Hafenort. Der Turm Vauban herrscht mächtig über den Hafen. Der sechseckige Turm, den Vauban 1693 als Festungsanlage errichten ließ, zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Startegisch interessant liegt vor Camaret-sur-mer eine vorgelagerte Halbinsel, auf der auch die Tour Vauban steht und die für einen natürlichen Hafen sorgt.  Ebenfalls auf dieser Halbinsel befindet sich ein Schiffsfriedhof mit ein paar verfallenen Langustenbooten. Da der Sardinenbestand Anfang des 20. Jahrhunderts drastisch zurückging, stiegen die Unternehmer*innen auf die Langustenfischerei um. Ab 1950 gab es aber auch hier große Verluste, und immer mehr unbenutzte Boote sammelten sich in den Werften und am Ufer. Heute liegen hier noch acht dieser Boote. Ein Stück weiter steht die Kapelle Notre Dame de Rocamadour, die als erste Etappe der Jakobspilger*innen auf dem Weg nach Santiago de Compostela gilt. Noch heute ist die Kapelle mit vielen Jakobsmuscheln und Votivgaben ausgestattet.

Wir gönnen uns zum Abendessen einen plat de fruits de mer und genießen den Sonnenuntergang über dem Hafen.