In den Beelitz Heilstätten liegen diese beiden Eindrücke eng beieinander. Schon auf der Heimfahrt beschließen wir spontan, einen kurzen Abstecher zu den Beelitz Heilstätten zu machen. Völlig unvorbereitet streifen wir durch die verfallenen Gebäude, bis wir endlich auf Hinweistafeln stoßen mit genaueren Informationen über die Möglichkeiten, das Innere der Gebäude zu entdecken. Es gibt drei verschiedene Führungen. Aus Zeitmangel entscheiden wir uns für die nächste: die Besichtigung der Chirurgie.
Dankbar dafür, nicht alleine durch die Gebäude streifen zu müssen (und auch nicht zu dürfen wegen Einsturz- und Lebensgefahr), strömen wir mit der Gruppe über die leeren Flure und ehemaligen Krankenzimmer, die mit Graffiti, Bauschutt, kaputtem Glas und Fliesen übersät sind – eigentlich ist so gut wie alles kaputt, nur ein paar Fliesen von Villeroy und Boch haben die Jahre überstanden. Von den ehemals im Jugendstil geformten Pforten lassen sich nur noch die Formen erahnen. Vor allem Vandalismus haben den Gebäuden stark beschädigt.
Die Heilstätten sind um 1900 als Lungenheilstätten für die durch die Industrialisierung an Tuberkulose erkrankten Arbeiter errichtet und mit seinerzeit neuester Technik ausgestattet worden mit dem Ziel, die Pfleglinge wieder arbeitsfähig zu machen.
Ein Flur gleicht dem anderen. Die Führung verläuft durch Erdgeschoss, erstes Obergeschoss und Keller, aber überall sehen die Krankenzimmer ähnlich desolat, die Flure ähnlich zerstört aus.