Ein spontaner Kurztrip nach Leuven / Louvain / Löwen

Nach einem Blick in Wikipedia und Google maps mache ich mich auf, die Hauptstadt der  belgischen Provinz Flämisch-Brabant zu erkunden. Ich starte an der Brauerei Stella Artois – Unternehmenssitz der weltgrößten Brauereigruppe AB InBev, Von dort aus geht es am Kanal entlang an den vielen Industriebacksteingebäuden des Vaartkom und neuen Loftanlagen über die Gertudisabtei und den kleinen Begijnhof ins mittelalterliche Zentrum der Stadt. Der Grote Markt mit seinem überaus prächtigen, spätgotischen Rathaus, der Sint Pieterskirche, deren Innenraum zur Zeit leider renoviert wird und so der prächtige Lettner leider verhüllt bleibt, den Gildenhäusern und dem heute als Hotel genutzen Tafelrond faszinieren mich. Der Platz ist von Straßencafés gesäumt, und viele Studenten sind schon mit ihren Fahrrädern unterwegs. Nachdem  ich mir im alten Universitätsgebäude, einer ehemaligen Tuchhalle, einige prachtvolle Säle angeschaut habe, erreiche ich den Oude Markt – die längste Theke Europas heißt es im Reiseführer. Ein Restaurant und Bistro neben dem nächsten soweit das Auge reicht. Bei dem sonnigen Wetter haben alle Lokalitäten hunderte von Stühlen, Tischen und Sonnenschirmen auf den Platz geräumt. Hinter der „Theke“ ziehen die Fassaden im Neurenaissance- und Neobarockstil meinen Blick auf sich.

Ich schlendere durch Straßen, an denen sich eine Fakultät an die nächste reiht, bis zum großen Begijnhof, der gemeinsam mit 12 anderen flämischen Beginenhöfen auf die Unesco-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen wurde, Hier leben heute Professoren und Studenten, aber die besondere Stimmung der Beginenhöfe lässt sich auch heute noch spüren. Auf dem Rückweg in die Innenstadt biege ich in die kleine Sint Antoniuskerk ein und treffe auf die Lebensgeschichte von Pater Damian de Veuster, der als Apostel der Leprakranken selig- und heiliggesprochen wurde.

Zurück in der Innenstadt, wo ein riesiges Straßenfest mit Streetfood, Cocktailständen, Salsamusik, Sand und Liegestühlen in den Straßen vorbereitet wird, biege ich zur Universitätsbibliothek ab. Ich bin überrascht, wie viele Studenten emsig in dem riesigen Lesesaal in ihre Arbeit vertieft sind.

Nach einem letzten Blick auf den Grote Markt, der im nachmittäglichen Licht wieder ganz anders wirkt als morgens, mache ich mich auf den Rückweg.